Es erfolgt die Übernahme eventuell bereits vorhandener Daten wie Grundlagen für das Knoten-Kanten-Modell, Straßenschlüssel, Orthofotos, Bauwerksunterlagen, Durchlassverzeichnis usw. sowie Schnittstellenbeschreibungen für die vom Auftraggeber benutzte Software.
Der Auftraggeber stellt die benötigten Daten zur Verfügung. Benötigt wird das automatische Liegenschaftskataster /-buch (ALK, ALB), Straßenschlüssel, Orthofotos (<10 cm Bodenauflösung), usw.
Für neue zusätzliche Straßenabschnitte:
Es erfolgt zunächst der Aufbau eines Ordnungssystems (Knoten-Kanten-Modell) entsprechend den Vorgaben der ASB, den durch die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V. (FGSV) erstellten Arbeitspapier 9 – Kommunale Belange (AP9 K) auf Grundlage der o.g. digitalen Daten. Das übergeordnete Straßennetz der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen wird hierbei mit einbezogen. Nach der Fertigstellung des Netzmodells, wird dieses mit dem vorhandenen Straßenbestandsverzeichnis abgeglichen. Veränderungen werden registriert und bei Bedarf gemeinsam mit dem Auftraggeber abgestimmt.
Für Anpassungen des vorhandenen Netzes:
Aufgrund von Veränderungen im Ordnungssystem ist dessen Anpassung, und damit auch die Anpassung der vorhandenen Bestand- und Zustandsdaten, der Bilddaten und der Wertermittlung notwendig. Die Anpassung erfolgt vorrangig für die im räumlichen Zusammenhang zur Erweiterung stehenden vorhandenen Netzabschnitte.
Für die Dokumentation wird ein schnell fahrendes, kinematisches Messsystem mit Kamera- und Lasertechnologie eingesetzt. Dieses System ist hilfreich bei der Flächen- und Objekterfassung oder der Dokumentation des bewertbaren Zustandes und kann daher für weitere Aufgabenrealisierungen in der Stadtverwaltung eingesetzt werden. Optional können die Straßenbefahrungsdaten anhand des Kanalnetzes an das lokale Höhennetz angepasst und daraus fehlende Bauteile auch mit der passenden Höhe in 3D (XYZ) ergänzt werden.
Das System ist standardmäßig mit zwei Kameras, einer 360° Panoramakamera, zwei GPS-Empfängern zur Koordinatenerfassung und Richtungsgebung, einem inertialen Messsystem und zwei Laserscannern ausgerüstet.
Die Frontkamera erfasst dabei den Straßenraum, die beiden zusätzlichen Seitenkameras können je nach Anforderungen des Auftraggebers ausgerichtet werden und die Heckkamera hat die größte Auflösung. Sie ist direkt auf die Straßenoberfläche gerichtet. Zusätzlich kommt die 360° Panoramakamera zum Einsatz, sodass Sie in den befahrenen Bereichen, später von Straßenachse aus gesehen, virtuell in alle Richtungen blicken können. Sie können die Videos optional zur Bestimmung der Schadensbilder der Straßenoberfläche benutzen. Die Befahrung liefert somit eine nachvollziehbare Beweissicherung.
Der Zeitraum für die Befahrung ist von Wetter- & Satellitenverhältnissen abhängig.
Die Videos inklusive der Punktwolken werden dem Auftraggeber mit einem Bildbetrachter zur Verfügung gestellt.
Im Bildbetrachter können sowohl die Bilder der Befahrung als auch die erfassten Objekte gleichzeitig betrachtet werden.
Alternativ dazu bieten wir dem Auftraggeber ein GIS System mit einem GIS-Viewer inkl. Videoanbindung und diversen kommunalen Fachschalen für z.B. Versiegelung, Straßenzustand, Liegenschaften usw. an.
Der GIS Viewer mit allen enthalten Daten (Liegenschaftskataster, Orthofotos, Knoten-Kanten- Modell usw.) wird dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt.
Die Grundlage für die zu erfassenden Flächen bildet die im Ordnungssystem der ASB erstellte Straßenachse. Die Flächen werden anhand der Verkehrsraumdokumentation, Orthofotos oder ergänzend aus einer Begehung erfasst.
Hierbei werden diese jeweils an den Netzknoten und Flurstücksgrenzen getrennt. Im Ergebnis dieser Auswerteschritte liegen alle Flächen vollständig Geo- und netzknotenreferenziert vor.
Erfasst werden:
• Fahrbahn
• Bankette, Borde und Rinnen
• Radwege
• Mulden und Gräben
• Park- und Busbuchten
• Straßenbegleitende Grünflächen
Verschneidung verkehrlich genutzter Flächen mit dem ALK:
Mit der Bereitstellung des Automatischen Liegenschaftskatasters/-buches (ALK, ALB) des Auftraggebers ist zwecks Ausweisung der auf öffentlichen und privaten Grund verlaufenden, verkehrlich genutzten Flächen eine Verschneidung mit den ermittelten Verkehrsflächen möglich. Hierzu erfolgt im Voraus eine Bereinigung der aus der Art der Querschnittsdatenerfassung resultierenden, modellhaft berechneten Verkehrsflächen in den Kreuzungsbereichen.
Erfassung des Inventars nach Vorgabe des Auftraggebers:
Die Erfassung der Inventardaten erfolgt analog der Flächenerfassung. Es ist möglich den Netzbezug der Objekte zum Ordnungssystem automatisiert herzustellen. Damit sind diese innerhalb des Ordnungssystems der ASB eindeutig referenziert. Das mobile Erfassungssystem mit angeschlossenen GPS oder Tachymeter ermöglicht eine präzise lagegenaue Erfassung von Punkt-, Linien- und Flächenobjekten. Bei der Aufnahme werden alle Objekte direkt in der GIS-Oberfläche des Erfassungssystems gespeichert. Dadurch erfolgt eine direkte Berechnung und Zuordnung der Objekte im Ordnungssystem der ASB.
Als Ergebnis liegt eine komplette Erfassung der spezifizierten Inventardaten des Auftraggebers entsprechend der Anforderungsliste vor. Aus der Erfassungssoftware können die Daten in das vorhandene GIS des Auftraggebers überführt werden.
Die Ermittlung der Zustandsdaten und Erfassung der Oberflächenart erfolgt über eine visuelle Zustandserfassung und -bewertung durch entsprechend geschulte Fachkräfte (Bauingenieur) vor Ort.
Die Grundlagen der Erfassung und Bewertung des Straßenzustandes bilden die Richtlinien und Empfehlungen für kommunale Belange der FGSV (AP9 und AP9 K). Hierbei müssen die Werte für:
• Allgemeine Unebenheiten
• Unebenheiten im Querprofil (Spurrinnen)
• Risse, offene Nähte, Fugen und Ähnliches
• Oberflächenschäden wie Ausmagerungen, punktueller und großflächiger Verschleiß
• Flickstellen
• Schäden an Randeinfassungen wie Bordanlagen, Gerinnestreifen und andere Randeinfassungen jeder Art
erfasst und abschließend bewertet werden. Die Zustandsklassen, sofern sie nicht bekannt sind, werden nach den Vorgaben der FGSV ermittelt.
Es wird nachfolgendes Inventar erfasst:
• Kreisverkehre
• Park- und Busbuchten
• Treppen, Brückenbauwerke
• Verkehrszeichen
• Straßenbeleuchtung
• Schächte, Straßeneinläufe
Alle notwendigen und zusätzlich abgestimmten Daten werden erfasst, bewertet und dem Auftraggeber GIS-konform zur Verfügung gestellt. Dies belangt die in Hauptbaulast des Auftraggebers liegenden Verkehrsflächen.
Zur Vorbereitung der dv-technischen Bearbeitung/Durchführung der Maßnahmenberechnung ist die Übernahme von vorhandenen Straßenbasisdaten der Straßen des Auftraggebers erforderlich. Es erfolgt die Übernahme von Straßendaten und weiteren Informationen vom Auftraggeber (soweit nicht beim Auftragnehmer bereits vorhanden) sowie der Aufbau einer Projektdatenbank beim Auftragnehmer:
• Übernahme und Einarbeitung Knoten-Kanten-Modell
• Übernahme und Einarbeitung Flächenmodell – Bestand, Zustand
• Übernahme und Einarbeitung weiterer Ergebnisse der ZEB
• Einarbeitung Baujahre und Lebensdauer der Straßen des AG
• Einarbeitung von Aufbaudaten/ Belastungsklassen des AG
• Einarbeitung weiterer Daten zur Feinabstimmung (falls vorhanden):
Auf der Basis der Daten der ZEB, Belastungsklassen, DTV-Werte, Baujahre und der Lebensdauer der Straßen des Auftraggebers, wird in Anlehnung an das in Deutschland aktuell gültige Regelwerk (E EMI, AP 9/R1 und RPE – Stra 01) ein Maßnahmenprogramm unter Einbeziehung von Ansätzen eines strategischen und operativen Erhaltungsmanagements aufgebaut.
Hierzu werden durch den Auftragnehmer folgende Tätigkeiten durchgeführt:
Netzanalyse und Plan-Fall Null-Prognose (F:NP)
Auf Basis des vorliegenden Zustandes des Gesamtnetzes sowie den entsprechenden Hauptschadensursachen erfolgt eine visuelle Netzanalyse. Dies liefert einen ersten Indikator zur möglich passenden Maßnahmenwahl im operativen Ansatz. Zusätzlich wird standardisiert der Prognose Null-Fall (ohne Maßnahmen) aus dem strategischen Ansatz, bei einer festgelegten Lebensdauer (wird vom Auftraggeber benannt) errechnet, um maßgebliche Entwicklungen im Netz erkennen zu können. Zusätzlich wird das Netz hinsichtlich seiner Wertentwicklung überschlägig visualisiert (monetärer Substanzverzehr).
Erstellung Maßnahmen Plan-Fall Wirksamkeits-Kosten-Verhältnis (F:WKV)
Im Rahmen der Maßnahmenplanung werden für jeden Bewertungsabschnitt auf Basis des vorherrschenden Zustands Mängelklassen abgeleitet, um anschließend geeignete Maßnahmenempfehlungen auszuweisen (automatisierter Prozess). In Anbetracht der Wirtschaftlichkeit wird zudem für jede Maßnahmenvariante ein Wirksamkeits-Kosten-Verhältnis gebildet. Auf dieser Basis kann für jeden Bewertungsabschnitt die wirtschaftlich sinnvollste Maßnahme abgeleitet werden.
Erstellung Maßnahmen Plan Fall Erhaltungsstrategie (F:ES)
Die erstellten Maßnahmen nach Plan Fall WKV bieten eine solide Grundlage zur weiteren Berücksichtigung spezifischer Auftraggeber Vorgaben.
Hierbei wird durch Vorgabe
• eines Budgets
• einer Qualitätsvorgabe (Schwellenwert < 3,5)
• oder einer anderen Erhaltungsstrategie
ein weiterer Maßnahmen Plan Fall Erhaltungsstrategie Auftraggeber errechnet.
Erstellung objektbezogenes Maßnahmenprogramm mit sachgerechter Priorisierung
Die Ergebnisse aus
• der Netzanalyse F:NP
• des Maßnahmen F:WKV
• des Maßnahmenplan F:ES
werden unter Vorgaben und Absprachen des Auftraggebers die finalen Maßnahmen hinsichtlich ihrer Dringlichkeit (Dringlichkeitsklassen 1-5) gereiht, zu Erhaltungsabschnitten/ Baulosen zusammengefasst und monetär bewertet.
Ergebnis:
• priorisiertes, monetär bewertetes Maßnahmenprogramm für die nächsten 5 Jahre
Der Auftraggeber erhält einen Ergebnisbericht mit tabellarischer Ergebnisaufbereitung und eine kartographische Darstellung des ermittelten Maßnahmenprogramms.
Die ermittelten Daten der Bestands- und Zustandserfassung und -bewertung werden in einem digitalen Schnittstellenformat für das Softwaresystem des Auftraggebers bereitgestellt, sodass abschließend ein direkter Import durch den Auftraggeber erfolgen kann. Gemeinsam werden hierzu ergänzend alle notwendigen Abstimmungen vorgenommen.
Somit werden die nachfolgende Teilleistungen übergeben (sofern die optionalen Leistungen enthalten sind):
• Knoten-Kanten-Model entsprechend FGSV
• Querschnittserfassung, Inventardatenerfassung
• Zustandserfassung und –bewertung
Dipl.-Ing. Benjamin Graf
Geschäftsführer
06226/78907-13
bg@streetguard.org